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So gelingt 100 % Bio in Österreich

Zahlen, Fakten, Lösungen

13.08.2021

Jeder vierte Hektar wird in Österreich mittlerweile biologisch bewirtschaftet. Damit sind wir Spitzenreiter im EU-Vergleich und kommen auch unserer eigenen Vision von „100 % Bio in Österreich“ Jahr für Jahr ein Stückchen näher.

Wissenschaftler sind im Auftrag des Vereins für eine enkeltaugliche Umwelt der Frage nachgegangen, ob die biologische Landwirtschaft Österreich eigenständig ernähren kann. Sie sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Ja, eine flächendeckende Umstellung auf biologische Landwirtschaft kann die Ernährungssicherung Österreichs gewährleisten. Voraussetzung dafür ist eine Reduktion des Fleischkonsums um 10 % ODER die Einsparung der Lebensmittelverschwendung um 25 %.


Ein Argument, das oftmals gegen Bio-Lebensmittel verwendet wird, ist der teurerer Preis und die damit verbundene Begründung, Bio-Lebensmittel sind nicht für jedermann leistbar. Es stimmt, betrachtet man den reinen Preis der Lebensmittel im Handel, sind Bio-Lebensmittel oft höherpreisiger als Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft. Würden jedoch die wahren Kosten der konventionellen Landwirtschaft berücksichtigt, so müssten konventionelle Lebensmittel deutlich teurer sein. 

Wusstest du, dass die konventionelle Landwirtschaft in Österreich jährlich rund 1,3 Milliarden Euro Kosten verursacht (siehe Studie „100 % Biolandbau in Österreich“ des FiBL)? Zu diesen Kosten gehören u.a. von der Landwirtschaft bedingte Umweltprobleme wie die Belastungen der Gewässer durch Pestizide, stärkere Hochwasserereignisse infolge verringerte Wasserpufferkapazität, etc.). Durch eine Umstellung Österreichs auf 100 % Biolandbau würden die errechneten Kosten um mindestens ein Drittel sinken und es könnten laut Berechnungen 425 Mio. € jährlich eingespart werden. Hier noch NICHT berücksichtigt sind Kosten, die sich nur schwer finanziell bewerten lassen. Zum Beispiel die Gesundheitskosten, die durch Pestizide verursacht werden oder auch die Kosten, die durch den Verlust der Biodiversität und den Verlust der Bestäuber entstehen. 
Momentan herrscht also keine echte Kostenwahrheit bei Lebensmitteln und eine Irreführung der Konsumentinnen und Konsumenten wird bewusst in Kauf genommen.

 

So gelingt 100 % Bio in Österreich

100 % Bio in Österreich kann gelingen, vorausgesetzt wir ändern unser Verhalten und unsere Ernährungsgewohnheiten. Das betrifft vor allem unseren Fleischkonsum und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Konkret heißt das: Bereits eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung um 25 % ODER des Fleischkonsums um 10 % pro Kopf kann die Versorgung Österreichs mit Biolebensmitteln sicherstellen. Für tägliche Fleischesser wäre das nur ein fleischfreier Tag / Woche!

Lebensmittelverschwendung verhindern

Sowohl der konventionelle Lebensmittelhandel als auch die „Massen-Landwirtschaft“ sind maßgeblich an der Lebensmittelverschwendung in Österreich beteiligt. Frischeregale werden oft bis zum Abend prall aufgefüllt, um wenig später „die Reste“ zu entsorgen. In der industriellen Landwirtschaft werden immer wieder Produkte am Feld vernichtet, weil sie kleine Macken (Schalenfehler, außerhalb der Normgröße, krumm, ...) haben und daher vom Handel nicht abgenommen und auch vom Konsumenten nicht gekauft werden. 

Lebensmittelverschwendung kann jedoch jeder im eigenen Haushalt und mit dem eigenem Konsumverhalten entgegenwirken. Den durchschnittlich landen jährlich Lebensmittel im Wert von 263 Euro in österreichischen Haushalten in der Tonne.

Mit unseren 10 Tipps wirst du zum echten Lebensmittelretter und trägst so einen wertvollen Beitrag zu 100 % Bio in Österreich bei.

Mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung in Österreich findest du auf unserem Blog unter: Lebensmittelverschwendung in Österreich.


Fleischkonsums reduzieren

Die Herstellung tierischer Lebensmittel verbraucht besonders viele Ressourcen wie Energie, Boden sowie Wasser und verursacht so den Großteil der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen. Für den ständig steigenden Fleischkonsum wird immer mehr Ackerland benötigt, um Futter für Tiere statt Essen für Menschen zu produzieren.

Ganz nach dem Motto „Feed no Food“ betonen Experten, dass wir mehr daraufsetzen sollten, die wertvollen Ackerflächen für unsere eigene Nahrungsmittelproduktion zu nutzen, anstatt Futter für anzubauen. In diesem Fall würden wir Soja und Weizen essen und nicht zuvor an Tiere verfüttern, um sie anschließend nur teilweise für unseren Fleischkonsum zu nutzen. 


Felder for future - unsere eigene Vision

Seit Beginn an ist Bio für uns mehr als eine Leidenschaft. Wir haben unser Ziel deshalb hochgesteckt.  Unsere Vision: 100 % Bio in Österreich.

Aus der Vision "Bio für alle zugänglich zu machen, mit dem Ziel 100 % Bio in Österreich" ist auch auch unsere Biokisten entstanden. Neben unserer eigenen Landwirtschaft arbeiten wir heute mit mehr als 150 Bio-Betrieben zusammen und unterstützen zudem Betriebe, die sich gerade in Umstellung auf Bio befinden. Auch die Themen Lebensmittelverschwendung und die Reduktion von Fleisch bei den Ernährungsgewohnheiten sind Schwerpunkte unseres Biohofs.

Du möchtest mehr über unsere Vision erfahren und wissen was genau dahinter steckt? Dann schau doch in unserem Beitrag "100 % Bio in Österreich" vorbei. 

Mehr zum Thema, allen Hintergründen im Detail sowie den ausführlichen Quellen und Studieninformationen findest du beim Verein "Engeltaugliche Umwelt" mit dessen Unterstützung und Recherche dieser Beitrag entstanden ist.

Du findest die Themen und  Ziele des Vereins genauso wichtig wie wir und möchtest dich für eine enkeltaugliche Umwelt einsetzen? Dann schau doch einmal auf deren Website vorbei.


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