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Walnuss, Haselnuss, Mandel: Die kleinen Kraftpakete sind wahre Superfoods. Mit je nach Sorte durchschnittlich 20 % Protein sind sie eine wertvolle Quelle für pflanzliches Eiweiß. Ihre Ballaststoffe machen lange satt und freuen das Mikrobiom im Darm. Der hohe Fettgehalt macht Nüsse kalorienreich. Aber die enthaltenen Fette sind zum Großteil gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die besonders in Walnüssen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren.
Nüsse liefern je nach Sorte unterschiedliche wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Am gesündesten sind sie, wenn man sie ungesalzen und ungeröstet isst. 2 - 4 EL Nüsse am Tag empfiehlt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Weite Reise
Mandeln aus Kalifornien, Erdnüsse aus China, Paranüsse aus Brasilien: Nur wenige der beliebtesten Nusssorten wachsen bei uns in Österreich und selbst die werden bei uns nicht im größeren Stil angebaut. So sind wir zu großen Teilen auf importierte Nüsse angewiesen. Während einige Nusssorten wie Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln oder Erdnüsse aus europäischer Produktion erhältlich sind, kommt der Großteil von sehr viel weiter her.
Einen besonders weiten Umweg nehmen die meisten Cashews. Sie wachsen meist in Afrika, werden aber zur Verarbeitung nach Indien oder Vietnam verfrachtet und erst dann zu uns nach Europa transportiert. Ein weiter Weg für unseren Nusskonsum. Beim Kauf kannst du darauf achten, dass die Cashews im selben Land angebaut und verarbeitet werden, um zumindest etwas Transportweg einzusparen.
Unbekannte Herkunft
Das Herkunftsland der Nüsse in unseren Supermarktregalen ist nicht immer so leicht herauszufinden. Bei konventionellen Produkten ist es oft schlicht nicht angegeben.
Im Biobereich gibt dagegen das EU-Bio-Siegel immer Auskunft über die Herkunft der Nüsse. Unter der Codenummer der Kontrollstelle muss die Herkunft der landwirtschaftlichen Produkte angegeben sein. Bei „EU-Landwirtschaft“ wurden mindestens 95 % der Zutaten innerhalb der EU erzeugt, bei „Nicht-EU-Landwirtschaft“ dagegen außerhalb. „EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“ kennzeichnet Produkte, deren Zutaten teilweise innerhalb und teilweise außerhalb der EU erzeugt wurden. Wurden mindestens 95 % der Zutaten in demselben Land erzeugt, kann statt „EU“ und „Nicht-EU“ das Land angeführt werden.
Wer es darüber hinaus noch genauer wissen will, findet auf den Websites vertrauenswürdiger Bio-Marken, wie bei uns Rapunzel oder Pakka, nähere Informationen zu den Herkunftsländern ihrer Nüsse und den dahinterstehenden Projekten und Initiativen vor Ort. Dabei wird im Bio-Bereich auf langfristige Partnerschaften gesetzt und neben dem Einhalt der Bio-Richtlinien auch auf soziale Standards und faire Arbeitsbedingungen geschaut.
Hoher Wasserverbrauch
Mandeln und Pistazien haben im Anbau einen besonders hohen Wasserbedarf. Leider werden gerade diese Nusssorten zum Großteil in Regionen angebaut, in denen Wassermangel herrscht. Die meisten Mandeln kommen aus Kalifornien, USA, ein Gebiet, das immer wieder aufgrund von Dürre von Waldbränden betroffen ist. Auch wenn die Pistazie ursprünglich aus trockenen Regionen kommt, braucht es im Anbau auf großen Monokulturen für ein Kilo Pistazien rund 11.000 Liter Wasser.
Viele andere Nusssorten haben einen geringeren Wasserbedarf. Die Cashew wächst auch auf nährstoffarmen Böden und hilft dank ihres starken Wurzelwerks gegen Erosion. Die Erdnuss, die eigentlich eine Hülsenfrucht ist, kann Stickstoff aus der Luft im Boden speichern und erhöht damit die Bodenfruchtbarkeit.
Schwierige Ernte
Bis wir die köstlichen Nüsse naschen können, sind viele Arbeitsschritte nötig. Das Knacken der Schale ist gerade bei Cashews eine Herausforderung. Die begehrten Nüsse wachsen als kleiner, nierenförmiger Fortsatz am Ende einer Frucht, dem sogenannten Cashewapfel. In der harten Schale der Cashew befinden sich giftige Öle, die die Haut der Arbeiter:innen angreift und zu starken Verätzungen führt. Schutzhandschuhe sind entweder nicht vorhanden oder werden nicht getragen, wenn nach geschälter Menge bezahlt wird und die Handschuhe die Arbeiter:innen verlangsamen.
In Bio-Betrieben wird hingegen auf schonende Verarbeitungstechniken gesetzt. Durch eine kontrollierte Dampfbehandlung wird ein Großteil der giftigen Säure inaktiviert. Es wird auf Arbeitsschutz geachtet und die Arbeiter:innen werden fair bezahlt.
Paranüsse wachsen ausschließlich wild in den Regenwäldern Südamerikas. Ein gezielter Anbau ist bis jetzt nicht geglückt. Das macht die exotischen Nüsse in der Herstellung sehr umweltfreundlich, die Ernte wird allerdings zur Herausforderung. In Wildsammlung müssen die Nüsse vom Waldboden aufgesammelt werden. Achte deshalb besonders beim Kauf von Paranüssen auf Fairtrade-Produkte, die den Sammlern faire Preise für ihre mühsame Arbeit garantieren.
Viele konventionell hergestellte Nüsse wachsen auch bei uns in Europa auf großen Monokulturen. Diese verdrängen die Biodiversität und haben einen hohen Pestizidbedarf.
Vorteile von Bio-Nüssen
Nussgenuss mit gutem Gewissen
Bei uns kannst du dir sicher sein
Die Nüsse in unserem Bio-Onlineshop stammen zum größten Teil von Rapunzel. Das deutsche Unternehmen gehört seit 1974 zu den Bio-Pionieren und fördert den Bio-Anbau weltweit. Auf ihrer Website informieren sie ausführlich zu ihren Lieferanten, den Arbeitsbedingungen und dem sozialen Engagement vor Ort. Mach dir selbst ein Bild von den Anbaubedingungen der Nüsse von Rapunzel und lass dir die Köstlichkeiten mit deiner Biokiste liefern.